Inklusion statt Integration


Als vor vielen Jahren ein blindes Kind in das Kinderhaus Harthausen kommen wollte, gab es viele Diskussionen, ob dies ermöglicht werden kann – und leider waren damals nicht alle Betroffenen gleichermaßen dafür offen. Glücklicherweise wurde das Kind am Ende aufgenommen, das „Integrative Kinderhaus“ war geboren. Und dennoch: Die Implikation – es gäbe die „normalen“ Kinder und jene anderen, die eben „anders“ sind und erst einmal integriert werden müssten, war trotzdem noch innerlich fest verankert.

Das Kinderhaus Harthausen nahm sich deshalb vor, ein neues Konzept zu entwickeln. Ziel sollte sein, dass ALLE Kinder dazu gehören, sprich von Anfang an inkludiert sind. Das gesamte Kinderhaus-Team hat sich zur Aufgabe gemacht, eine Umgebung zu schaffen und zu pflegen, in dem sich jedes Kind sicher und geborgen fühlen kann und sich in eigenem Tempo nach individueller Persönlichkeit mit allem, was es mitbringt, entwickeln darf. „Dabei braucht es viel Kommunikation, Kreativität, Engagement, Geduld und Humor. Vor allem aber eine an Lösungen und nicht an Problemen orientierte Grundhaltung. Nur so kann Teilhabe, Selbstbestimmung und ein Miteinander möglich werden“, sagt Kinderhausleitung Marc Freimann. Um den Bedürfnissen der Kinder gezielt nachgehen zu können, ist eine speziell ausgebildete Sonderpädagogin Teil des Kinderhaus-Teams.

Der eingeschlagene Weg war ein langer Entwicklungsprozess, begleitet von vielen Weiterbildungen und Team-Sitzungen. Jetzt konnte das Kinderhaus seine neu erarbeitete Konzeption abschließen – und darf sich nun zurecht „Inklusives Kinderhaus Harthausen“ nennen.