Einstieg in die Tiefengeothermie nimmt konkrete Formen an


Nachdem sich der Gemeinderat in seiner Sitzung Ende Juli einstimmig für den Einstieg in die Tiefengeothermie ausgesprochen hat, nimmt die Kooperation mit Vaterstetten nun konkrete Formen an. Aktuell bereiten die Nachbargemeinden die gemeinsame Gründung einer Bohrgesellschaft zur Förderung von Thermalwasser vor, die noch im Jahr 2023 erfolgen soll.

In Vaterstetten liegt bereits die Genehmigung für die Erkundung von Tiefengeothermie auf einer zugewiesenen Fläche, einem sogenannten Claim, vor. Ein Geothermie-Kraftwerk soll hier ab 2025/26 Wärme in das bestehende Wärmenetz einspeisen. Anders als in Vaterstetten fehlen in Grasbrunn allerdings noch geeignete Netzstrukturen, um die erzeugte Wärme großflächig zu verteilen.

Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die einen groben Fahrplan für den Aufbau eines Wärmenetzes aufzeigen und mithilfe einer Wirtschaftlichkeitsberechnung eine fundierte Investitionsentscheidung ermöglichen soll. Die Ergebnisse werden noch im September erwartet, Informationen zum weiteren Verlauf werden dann schnellstmöglich veröffentlicht.

Fällt das Ergebnis der Machbarkeitsstudie positiv aus, sieht der nächste Schritt die Gründung einer eigenen Netzgesellschaft in Grasbrunn im Jahr 2024 vor. Diese Gesellschaft wird sich um den Aufbau und Betrieb des Wärmenetzes innerhalb der Gemeinde kümmern. Ziel ist, eine flächendeckende Lösung für alle Gemeindeteile anzubieten. Aus wirtschaftlichen Gründen sollen zunächst Großabnehmer wie der Technopark sowie das bestehende Wärmenetz in den Winklergründen und das Schulareal mit seinen öffentlichen Gebäuden angeschlossen werden. In diesen Bereichen stehen hohe Abnahmemengen überschaubaren Kosten für den Netzaufbau gegenüber.

Die Gemeinde Grasbrunn ist zudem Gründungsmitglied in der ARGE Wärmewende, deren Ziel eine interkommunale Zusammenarbeit hinsichtlich gemeinsamer Wärmeversorgungsstrukturen ist. Für Bereiche, für die sich Geothermie aus Vaterstetten als nicht wirtschaftlich erweist, werden Alternativen und mögliche weitere Kooperationen geprüft, um im gesamten Gemeindegebiet eine umweltfreundliche Energieversorgung bereitzustellen.