Der ehemalige Weiler Keferloh ist eine frühe Ansiedelung aus dem 12. Jahrhundert auf der Münchner Schotterebene. Bischof Otto von Freising regelte zwischen 1140 und 1158 die Eigentumsverhältnisse in Keferloh zu Gunsten des Klosters Schäftlarn. Bis zur Säkularisation 1803 blieben diese Besitzverhältnisse bestehen. Ab 1809 wurden den ansässigen zwei Bauern (dem Paur und dem Schweinhamber) die Höfe übereignet, ebenso anteilig die Kirche St. Aegidius. Ein kurzer zeitlicher Anriss soll die geschichtlichen Geschehnisse wiedergeben:

  • 1158: Bischof Otto I. von Freising regelt den alleinigen Grundbesitz in Keferloh für das Kloster Schäftlarn
  • 1170- 1173: errichtete der Schäftlarner Propst Heinrich eine Kirche mit dem Patrozinium zum hl. Aegidius
  • 1.Sept.1173: Weihe der Kirche St."Egidi" ; diese romanische Kirche ist bis heute, trotz Kriegswirren und Bränden, im ursprünglichen romanischen Stil erhalten
  • 1180: Otto von Wittelsbach verleiht dem Weiler Keferloh die "Niedere Gerichtsbarkeit", und das Marktrecht
  • 16./17. Jahrhundert: Kirche St. Aegidius wird dem Zeitgeist angepasst, also gotisiert bzw. barockisiert. So wurden der Turm gotisch erhöht, die Fenster barock ausgebrochen, eine Quermauer vor die Apsis gesetzt, die Decke barock eingeputzt.
  • 1689: Urkunde: Am jährlichen Gilgentag (= Aegidiustag) beim Jahrmarkt wird gerichtet, "außer den drei Sachen die an den Tod gehen"
  • 1809: Die Säkularisation in Keferloh trennt Kirche und Ökonomie. Die Kirche wird Eigentum der beiden ansässigen Bauern zu gleichen Teilen. Die Säkularisation führte zu einer weitgehenden Verwaisung der Kirche, so wurde der Kirchenraum (Langhaus) zeitweise als Stadl genutzt
  • 1884: Bei Baumaßnahmen werden die romanischen Fresken in der Apsis von St. Aegidius entdeckt
  • 1962: Die Kirche St. Aegidius wird an die Erzdiözese München und Freising übereignet und der Pfarrei Putzbrunn überstellt, eine Kirchenstiftung St. Aegidius wird gegründet.
  • 1962-1967: Bei dieser dringenden Restaurierung werden die baulichen Veränderungen aus acht Jahrhunderten entfernt und die Wandmalereien gesichert. Die noch vorhandene liturgische Ausstattung (Altäre, Plastiken) werden durch das erzbischöfliche Ordinariat entfernt
  • 2003: Heute stehen wir erneut vor der Notwendigkeit der Erhaltung dieser Kirche. Große Feuchtigkeit ließ die Fresken in den letzten 35 Jahren zusehend verblassen. Mit Unterstützung der zuständigen Behörden, des Denkmalschutzes, der politischen Gemeinde Grasbrunn mit seinen Bürgern und der Heimatpflege versucht der Eigentümer (Kirchenstiftung St. Aegidius in der Pfarrei St. Stephan Putzbrunn), eine geeignete Sicherung dieser Kunstschätze zu erreichen.
  • 18.12.2003: Gründung des Fördervereins Kirche St. Aegidius Keferloh e.V. mit Roswitha Riess als Vorsitzende, mit dem Ziel einen Beitrag zum Erhalt und Unterhalt sowie zur pastoralen Nutzung der Kirche zu leisten.

Der Förderverein hat seinen Sitz in Grasbrunn und ist auf Spenden angewiesen. Er freut sich auf jedes neue Mitglied!
Ausführliche Information zur Kirche St. Aegidius und den Förderverein erhalten Sie unter www.st-aegidius-keferloh.de.

Die Bürger von Grasbrunn mit Unterstützung der Bürger aus der gesamten Region um Keferloh bemühen sich dieses bedeutende Kulturdenkmal des 12. Jahrhundert in unserem Raum zu erhalten. War Keferloh doch immer in seiner Geschichte ein Treffpunkt der Bauern, der Keferloher Viehmarkt bestimmte über viele Jahrhunderte das Geschehen. Am "Keferloher", dem Volksfest am Egidi-Tag, feierten viele Generationen, und das gilt es auch zu erhalten.