Wo kommt eigentlich unser Wasser her und wie gut ist es?


365 Tage im Jahr sprudelt das Wasser ganz selbstverständlich aus dem Wasserhahn. Doch wo kommt „unser“ Wasser eigentlich her? „Immer wieder werde ich gefragt, ob es etwa aus dem Mangfalltal kommt oder von den Stadtwerken München geliefert wird. Aber weder noch: Das Trinkwasser in der Gemeinde Grasbrunn kommt aus dem Gemeindegebiet Grasbrunn, genau gesagt direkt aus unseren gemeindeeigenen Brunnen im Höhenkirchner Forst“, sagt Wassermeister Ralf Krüger von den Grasbrunner Gemeindewerken (GwG).

Aus den beiden in 42 Meter Tiefe gelegenen Brunnen unweit des Wasserwerks am Kreisverkehr „Beim Forstwirt“ werden jährlich ca. 450.000 Kubikmeter des kühlen Nass‘ in die Haushalte von Harthausen, Grasbrunn, Keferloh und Neukeferloh gefördert. Der Gemeindeteil Möschenfeld betreibt eine eigene private Wasserversorgung und wird nicht durch die Gemeindewerke beliefert.

Das Wasserschutzgebiet erstreckt sich von den Brunnen auf eine Länge von rund 4 km Richtung Süden und auf eine Breite von bis zu 1,5 km. Obwohl die Wasserpegel nach den letzten niederschlagsarmen Jahren zwar tendenziell sinken, steht uns aufgrund der guten geologischen Gegebenheiten dennoch mehr als ausreichend Trinkwasser zur Verfügung.

Was passiert im Störungsfall?

Um auch im Störungsfall eine stabile Wasserversorgung gewährleisten zu können, schufen die GwG einen „Notverbund“ zum angrenzenden Wasserversorger VE München Ost. Diese Ersatzwasserversorgung generiert der Gemeinde Grasbrunn eine vollautomatische Zulieferung, sobald der Druck im eigenen Rohrleitungsnetz abfällt.

Ist die Wasserversorgung bei längerem Stromausfall gesichert?

Auch für einen Stromausfall sind die GwG bestens gewappnet. In diesem Fall startet automatisch das Notstromaggregat im Wasserwerk und erzeugt die benötigte Energie der Brunnenpumpen. So könnten alle Haushalte mehrere Tage wie gewohnt ihr Wasser erhalten.

Wie gut ist unser Wasser?

„Unser Wasser ist von so hervorragender Qualität, dass keinerlei Aufbereitung erforderlich ist und es direkt in das Leitungsnetz eingespeist werden kann. Das Leitungswasser kann deshalb uneingeschränkt konsumiert werden“, empfiehlt Ralf Krüger.

Die Wasserqualität muss jedoch fortwährend auch labortechnisch überprüft werden. Diese Überprüfung übernimmt im Auftrag der GwG das akkreditierte Labor der Stadtwerke München. Die Entnahmeorte werden in Rücksprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt festgelegt und sind in der Regel öffentliche Gebäude wie beispielsweise Rathaus, Bürgerhäuser, Kindergärten, Sporthalle und auch Feuerwehrhäuser. Bei den monatlichen Proben werden primär mikrobiologische Parameter (Keime/Bakterien) untersucht, aber beispielsweise auch der Nitrat-Gehalt, der pH-Wert und die Wasserhärte. Die Werte müssen den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen.

Da sich das Schutzgebiet fast ausschließlich im Wald der Bayerischen Staatsforsten befindet, ist das Wasser weitestgehend vor Einflüssen der modernen Landwirtschaft wie Dünger, Pflanzenschutzmittel oder Gülle geschützt. Jedes Wasserversorgungsunternehmen ist gemäß der Eigenüberwachungsverordnung gesetzlich verpflichtet, seine Brunnen jährlich auf eine festgelegte Liste von Parametern, u.a. auch diverse Pflanzenschutzmittel, zu untersuchen. Im Grasbrunner Wasser ist kein Pflanzenschutzmittel nachweisbar, generell sind die Ergebnisse der untersuchten Parameter weit von den Grenzwerten entfernt. Auch der aktuelle Nitrat-Gehalt ist mit 10,6mg/l (der Grenzwert liegt bei 50mg/l) im Vergleich zu den Vorjahren leicht rückläufig. Mit 15,4 dH ist das Grasbrunner Wasser als hart (früher Härtebereich 3) einzustufen.

Eine detaillierte Übersicht der Wasserwerte finden Sie auch auf der Website der GwG unter https://www.gw-grasbrunn.de/wasserreport